Als ich mit meiner Ex-Girlfriend ausging und sie bei ihrem Zuhause in Connecticut hesuchte, sah ich eine Serie Fernstraßenschilder, die einen Slogan in Zusammenhang mit Bauarbeiter hatten: „Laß ihnen arbeiten, laß ihnen leben.“ Wie viele Motofahrer zweifellos erschließen werden, bedeutet das einfach, daß die Motofahrer in den Baustellenbereichen langsamer genug fahren sollen, um zu sichern, daß sie nicht einen Bauarbeiter zufällig erfassen werden. Auf einem weiteren Niveau hat der Slogan ein weiteren Sinn, die für so ziemlich jeden Job gelten kann: wenn man mit einem Arbeiter stört, während er arbeitet, könnte die Störung zu eine Fehler auf beiden Seiten führen--eine Fehler, die seine zukünftigen Arbeitsfähigkeit beeinflussen könnte. Und wer nicht arbeiten kann, der nicht Geld machen kann. Und wer nicht Geld machen kann, der nicht leben kann. Und Musiker sind keine Ausnahme.
Du siehst zweifellos den gelegentlichen Film oder eine Folge einer Fernsehserie, in der ein Musiker spricht und gleichzeitig spielt. Von einem Filmproduktions- und Geschichtenerzählensstandpunkt, ist sie sinnvoll, einen solchen Musiker das tun zu machen, weil die Produzenten nicht doppelt so viel Film, doppelt so viel Geschichtezeit benutzen müssen, um den Musiker sein Spiel aufzuhören und dann ihn sprechen zu lassen. Leider, wenn ein Musiker in einem Film oder einer Folge gleichzeitig spricht und spielt, kann das einige Zuschauer glauben führen, daß Musiker im richtigen Leben fähig sind, das zu tun. Nichts könnte von der Wahrheit weiter sein.
Musik ist eine ganz eigene Sprache, mit seinen eigenen Regeln, seine eigene Satzlehre, seiner eigenen Ausdrucksweise. Viel Multitasking ist involviert, wenn es darum geht, nur zu spielen. Für eine jeden Note in einem klassischen Stück muß ein Musiker sich überlegen, ob das Lautstärkeniveau und das Niveau des Ausdrucks, mit den er die Note spielt, für die Art des Stückes, die Manier, in der das Stück komponiert ist, und sein hervorrufenden Gefühl passend sind--alle während er sich auf seiner Vorstellung konzentriert und Umgebungsgeräusche (z.B. Husten und Ähnliches) ignoriert. Für Jazzmusiker ist es schwerer--als sie Solos spielen, müssen sie sich die Akkordfortschreitung überlegen, und ob die Solo musikalischen Sinn macht, beide als Ganzes und in der Weiterentwicklung von einem Akkord zu das folgende.
Nun versuche, all das zu tun, und gleichzeitig ein Gespräch zu führen. Nicht easy, oder? Der Grund für den ist, daß deine Konzentration hin und her ständig verschiebt. Man kann zu irgendeiner Zeit entweder an einem oder dem anderes übertreffen, aber die beiden gleichzeitig--vergiß es. Das Musikspielen und das Sprechen bedingen ganz unterschiedliche Teile des Gehirns.
Die meisten Musiker stellen vor, um die Leute zu amüsieren, und in vielen Schauplätze ist es selbstverständlich, daß die Leute die Vorstellung nicht stören sollen. Einige Musiker, wie ich, spielen für Gottesdienste, und obwohl die meisten Leute auch da gesunder Menschenverstand folgen, ich stoße ja ein paar, die den nicht folgen haben--einer von ihnen als vor kurzem als dieser Nachmittag.
Nun, obwohl die Gottesdienste nicht Unterhaltung sind, gibt’s keinen logistischen Unterschied zwischen einem Gottesdienst und einem Musical. Mit einem Gottesdienst haben wir ein Rollenheft, der die Liturgie genannt wird; wir haben Musik, die wir Hymnen und Vertonungen der Teile der Messe benennen; wir haben Kostüme, die wir liturgisches Gewand benennen; wir haben Requisiten, die wir Dinge benennen, wie z.B. der Abendmahlskelch, das Ziborium und so weiter--ich könnte aufdringlich sein. Daraus geht davor, daß es kein Unterschied in den professionell Verantwortlichkeiten gibt, zwischen einem Musiker, die spielt, um die Leute zu amüsieren, und einem Musiker, die spielt, um Gott ehren zu helfen.
Wie ich letzten Monat hinwies, eine von diese Verantwortlichkeiten, die ein Berufsmusiker hat, ist, daß er jeden Gig spielen soll, wie er seine letzten wäre. Wenn du meine letzte Post gelegen hast, erinnerst du dich die Geschichte einer Band, die bei einem Gig faulenzte und den anderen, möglicherweise karrierehochtreibenden Gig verloren, bevor sie wußten, daß der Booking-Agent dafür im Publikum war. Aber in diesem Fall war die Band sich schuldig für die Störung ihrer eigenen Vorstellung. Wenn du versuchst, mit einem Musiker zu reden, während er spielt, bist du dich schuldig für die Störung seiner Vorstellung.
Ich habe dieses Thema einmal vorher auf meinem alten Netscape-Seite anreißen, und dort habe ich das Argument vortragen, daß, wenn man eine Band angestellt hat, kann man einem der Musiker anreden, um die Band eine Nachricht zu weitergeben, die Dinge wie „Letzte Bestellmöglichkeit für Alkohol“ oder „Wir möchten, daß ihr das und das spiele“ sagen könnte, weil die andere Musiker in solch einem Moment für ihn vertreten können. Und wenn man mit einem Diskjockey handelt, wird das Gespräch mit ihm nicht die Vorstellung beeinflussen, die auf den Platten oder den CDs sind, die er spielt, weil sie aufgenommen und veröffentlichten wurden, bevor er ihnen mitgebracht hat. Aber wenn man mit einem Solomusiker handelt, ob er die Leute amüsiert oder für die Gottesdienste spielt, hat er gar niemand, ihn zu unterstützen. Wenn man einen Solokünstler stört, nicht nur ist die Störung ein Nachteil seiner Konzentration auf seiner Vorstellung, sondern auch können die andere Leute die resultierenden Fehler in sein Spiel beachten, und ihr Genuß der Veranstaltung ist also reduziert worden.
Ich habe über Musikermarktfähigkeit in diesen Monologblogs vorher gesprochen, und das hier ist keine Ausnahme. Man nehme zum Beispiel meine eigene Situation. Im Augenblick fangen wir an, in Sommermodus bei St. Augustine zu gehen, und ich werde in diesem Sommer für alle drei Messen die Orgel spielen. Bis auf den regelmäßigen Gemeindemitgliedern, weiß man nicht, wer eine gegebene Messe teilnehmen wird. Einige auswärtige Leute werden unsere Gemeinde besuchen, die nie mein Orgelspiel vorher hören. Irgendeiner Person dieser Leute konnte mich nachher für eine Hausparty oder eine zukünftigen Hochzeit oder sonstwas anstellen. Aber ich kann nicht wissen, daß es jede solche Leute gibt, bis sie mir nach der Messe reden. Deshalb muß ich spielen, als ob es die solche Leute geben würde. Ich kann mir nicht leisten, jemand meine Konzentration zerstören zu lassen. Wenn man das tut, wie wird der resultierende Fehler mich aussehen in den Augen jener Leute machen? Werden sie mich noch jetzt bitten, diesen Gig zu spielen? Wenn nicht, dann war’s das dann wohl mit dem Geld, das ich wegen des Gigs verdienen haben würde, und also mit ein bißchen meiner Lebensfähigkeit. Und man kann der Klatsch verbreiten, genauso wie in dieser alten Shampoowerbung--und das kann das Problem schlechter machen.
Hier also mein Rat zu dir: Laß uns arbeiten. Laß uns leben. Tu nichts, unsere Leistung zu stören, weil das für jeden die Dinge durcheinander bringen wird. Und keiner will das. Es macht überhaupt nie Spaß, wenn du entdeckst, daß du schuldig bist, eine Vorstellung in eine künstlerische Katastrophe umzusetzen, ganz zu schweigen, daß du der Beschleuniger warst, eines Musikers Traum von größeren und besseren Dinge in mehr einem Albtraumszenario als notwendig umzusetzen. Also, laß uns unsere Arbeit tun, und mache uns den Platz, um uns zu lassen, die Arbeit gut zu tun. Am Ende ist das das Richtige zu tun.
Samstag, 28. Juni 2008
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